Verb
- um das Erteilen eines Befehls oder Auftrags auszudrücken
- um eine Empfehlung eines Dritten auszudrücken
- in der indirekten Rede: um die Behauptung eines Dritten, das Hörensagen auszudrücken
- im Präteritum: um eine spätere Zeitebene in der Vergangenheit auszudrücken
- im Konjunktiv II: um eine Vermutung, Annahme auszudrücken
- im Konjunktiv II Präteritum: um eine persönliche Empfehlung auszudrücken
- im Konjunktiv II Präteritum: um ein unwahrscheinliches Eintreffen einer Bedingung zu verstärken
Synonyme
Unterbegriffe
- fortsollen, heransollen, heraufsollen, heraussollen, hereinsollen, hersollen, herübersollen, heruntersollen, hinaussollen, hindurchsollen, hineinsollen, hinsollen, hinübersollen, hinuntersollen, hochsollen, lossollen, mitsollen, nachsollen, raussollen, reinsollen, vorbeisollen, wegsollen, weitersollen, zurücksollen
Charakteristische Wortkombinationen
- künftig sollen, erhalten sollen , entstehen sollen, weiter sollen, kommende, kommendes, kommender … sollen, stattfinden sollen, folgen sollen
Wortbildungen
Beispiel
- Ich soll Wasser holen.
- „Du sollst nicht stehlen.“
- Er hat gesagt, ich soll mal im Internet nachschauen.
- „Kritiker verweisen darauf, dass Medikamente gezielt und nicht unbewusst mit dem täglichen »Butterbrot« eingenommen werden sollten.“
- Der Beifahrer behauptet, der Fahrer soll angemessen langsam gefahren sein.
- „Inzwischen sollen auf der Insel 3000 weitere Beatmungsgeräte hinzu gekommen sein, auch das ist aber immer noch weit entfernt von der Versorgung in Deutschland.“
- Der Junge, der später König werden sollte, war auch jetzt schon weise.
- Es hat eben nicht sein sollen.
- Wir sollten bereits das Ziel erreicht haben.
- Du solltest nicht so viel trinken!
- Falls wir im Lotto gewinnen sollten, kaufe ich einen Sportwagen.
Partizip II
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Verb
- mit stärkstem Zwang: unausweichlich gezwungen sein, etwas zu tun oder zu erleiden
- ‚irgendwohin müssen‘: es ist notwendig, an diesen Ort zu gelangen
- : den Drang zu einem Toilettenbesuch verspüren
- zum Ausdruck einer Vermutung oder Schlussfolgerung
- ganz ohne Zwang: einem Vorhaben im Wege stehen und das Recht haben, es zuzulassen oder zu verhindern; eine Voraussetzung für etwas anderes (nicht notwendig Genanntes) sein
Synonyme
- notwendig sein, für nötig halten, verpflichtet sein
Gegenwörter
Unterbegriffe
- durchmüssen, fortmüssen, heimmüssen, heranmüssen, heraufmüssen, herausmüssen, hereinmüssen, hermüssen, heruntermüssen, hinaufmüssen, hinausmüssen, hindurchmüssen, hineinmüssen, hinmüssen, hinübermüssen, hinuntermüssen, hochmüssen, losmüssen, mitmüssen, ranmüssen, rausmüssen, reinmüssen, vorbeimüssen, wegmüssen, weitermüssen, zurückmüssen
Charakteristische Wortkombinationen
- einer muss es ja tun
- dahin müssen; hin müssen; nach Berlin müssen
- mal müssen; auf Toilette müssen
Beispiel
- Jeder Mensch muss sterben.
- Der Mensch muss sein Gehirn gebrauchen, sonst verblödet er.
- Er hat es gegen seine Überzeugung getan; doch nach dem ausdrücklichen Befehl hat er es tun müssen.
- „Ich habe es nicht müssen, aber ich habe es getan: …“
- Ich muss weg.
- Nächsten Montag muss ich für ein Seminar nach Düsseldorf.
- Mami, ich muss mal!
- Da alle Nachbarn im Urlaub sind, müssen die matschigen Fußabdrücke vom Briefträger kommen.
- „Das Bungeespringen, das zutreffender ‚Bungeefallen’ heißen müsste, stellt eine Steigerung des beschriebenen Fallerlebens dar.“
- Du musst Annekes Schwester sein; ich habe schon viel von dir gehört.
- Die zweite Kammer muss diesem Gesetz noch zustimmen. – Bedeutung: Dieses vom Parlament beschlossene Gesetz bedarf der Zustimmung der zweiten Kammer (des Oberhauses, des Senats, des Bundesrates), bevor das Staatsoberhaupt es unterzeichnen darf.
- „Vier Bieter bekommen Einblick in die Bücher der Landesbank. Sie müssen bis Mitte Februar Angebote abgeben.“(Bedeutung: Sie müssen gar nichts, dürfen aber nur bis Mitte Februar.)
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