Der Hauptunterschied zwischen Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht
ist:
– “Sorgerecht”: recht, alle wichtigen Entscheidungen für Minderjährige zu treffen, das in der Regel den Eltern zusteht, durch Gerichtsbeschluss aber auch anderen Personen zugewiesen werden kann
– “Aufenthaltsbestimmungsrecht”: verfügungsgewalt über den Wohnort von Minderjährigen oder Betreuten
Sorgerecht
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Aufenthaltsbestimmungsrecht
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Substantiv
- Recht, alle wichtigen Entscheidungen für Minderjährige zu treffen, das in der Regel den Eltern zusteht, durch Gerichtsbeschluss aber auch anderen Personen zugewiesen werden kann
Oberbegriffe
Charakteristische Wortkombinationen
- das Sorgerecht für jemanden bekommen/erhalten/haben; jemandem das Sorgerecht einräumen/entziehen; das Sorgerecht auf jemanden übertragen
Beispiel
- „Auf Wunsch ihres Sohnes wurde das Sorgerecht vor zwei Jahren wieder auf sie übertragen; …“
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Substantiv
- Verfügungsgewalt über den Wohnort von Minderjährigen oder Betreuten
Beispiel
- „Um eine kontinuierliche Erziehung zu gewährleisten, kann es erforderlich sein, das alleinige Sorgerecht und insbesondere das Aufenthaltsbestimmungsrecht einem anderen Elternteil als dem vom Kind gewünschten zu übertragen.“
- „Nach ausführlicher Darstellung der spanischen Rechtslage kam es zum Ergebnis, dass die Übertragung der ‚Sorge‘ als Teil der beiden Eltern zustehenden elterlichen Gewalt der Mutter nicht das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht eingeräumt habe.“
- „Abgesehen davon, dass das Kind ja auch im elterlichen Haushalt etwas essen und sich ankleiden müsste, die durch den Auszug verursachten Mehrkosten demnach nur in der (nunmehr zusätzlich notwendigen) Wohnversorgung liegen könnten, ist beim volljährigen Kind zu berücksichtigen, dass den Eltern kein Aufenthaltsbestimmungsrecht mehr zusteht; das heißt, dass das Kind aus der elterlichen Wohnung ausziehen kann und sich sein Naturalunterhaltsanspruch dadurch in einen Geldunterhaltsanspruch umwandelt.“
- „Die Angehörigen beantragen das Aufenthaltsbestimmungsrecht, um so eine Handhabe zu erhalten, die widerstrebende Mutter in ein Altenheim bringen zu können.“
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