Adjektiv
- Bezug auf eine junge Frau: mit einem Partner fest zusammenlebend
- jemandem einen Fehler nachsehend
- an jemanden übertragend, weggebend (beispielsweise ein Auftrag), verkaufend (beispielsweise eine Lizenz für etwas)
- Sport eine Gelegenheit nicht nutzen könnend, beispielsweise bei einem Torschuss
Sinnverwandte Wörter
- gebunden, liiert, verheiratet, verlobt
- nicht mehr zu haben
- entschuldigt, exkulpiert, verziehen
- beauftragt
Charakteristische Wortkombinationen
- mit Substantiv: vergebene Tochter
- mit Substantiv: vergebene Schuld, vergebene Sünden
- mit Substantiv: vergebener Auftrag, vergebener Job, vergebene Kampagne, vergebene Lizenz, vergebener Preis, vergebenes Projekt, vergebene Stelle
- mit Substantiv: vergebene Chance, vergebener Elfmeter, vergebener Freistoß, vergebener Matchball
Wortbildungen
Beispiel
- Meine Tochter ist bereits vergeben, sie heiratet nächste Woche.
- Vergebung bedeutet, dass die Schuld, die zwischen Menschen und zwischen Mensch und Gott steht, gleichsam fortgenommen und beiseitegelegt wird, aber nicht vergessen ist. Sie ist vergebene Schuld.
- Neben dem Arzt aus Lampedusa erhielten vierzehn weitere Menschenrechtsaktivisten den erstmals vergebenen Preis.
- Alex Schaad erhält das erstmalig an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) vergebene Katja-Eichinger-Drehbuchstipendium.
- Mit den bereits vergebenen Junioren-Weltmeisterschaften 2010 und 2012 richtet Kanada bis zum Jahr 2021 mindestens neun Eishockeyweltmeisterschaften aus.
- Einlagen bis 100.000 Euro und der von der EZB vergebene ELA-Notkredit werden an die Bank of Cyprus übertragen.
- Vor 44.200 Zuschauern in der Spartak-Arena in Moskau wurde Messi mit einem vergebenen Elfmeter sogar zur tragischen Figur.
Verb
- trans.: etwas verteilen, zuteilen oder hergeben seitens eine höheren Instanz
- jemandem eine Schuld verzeihen
- trans.: etwas nicht gut ausnutzen
- in der Wendung ist/bin (schon) vergeben: nicht mehr verfügbar, für das Gewünschte nicht mehr zu haben, besonders: schon verheiratet/in einer festen Beziehung
Synonyme
- verteilen, weggeben, austeilen, gewähren, zuteilen
- verzeihen
- verzichten, auslassen
Gegenwörter
- zurückhalten, einbehalten, verweigern
- nachtragen
- (eine Gelegenheit, Möglichkeit, Chance) wahrnehmen, nutzen, einen Elfmeter verwandeln
Charakteristische Wortkombinationen
- Schule Noten vergeben, Plätze vergeben, Schulnoten vergeben
- Wirtschaft einen Auftrag vergeben, Arbeiten vergeben, ein Los vergeben, eine Lizenz vergeben
- einen Orden vergeben, einen Preis vergeben
- eine Schuld vergeben, (feste Wendung:)vergeben und vergessen
- eine Gelegenheit, einen Vorteil vergeben, einen Elfmeter vergeben
Wortbildungen
- Vergabe
- Vergeben, vergebend
- Vergebung
- vergebens, vergeblich
Beispiel
- Die Noten werden zwei Wochen nach der Prüfung vergeben.
- Das Forstamt vergibt Flächenlose.
- Der Bund wird den Bauauftrag unter den sich in der gesetzten Frist bewerbenden Unternehmern vergeben.
- Unser alter Streit ist doch schon vergeben.
- Jesus vergibt seinen Kreuzigern im Angesicht des eigenen Todes: „Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“
- Es werden ihm seine Sünden vergeben.
- Müller hat dann auch zugegeben, dass er Mist gebaut hat. Ich habe ihm leider nicht gleich aufgedrückt, alles selbst wieder in Ordnung zu bringen, da habe ich etwas vergeben.
- Ein später Junggeselle klagt: Die Frauen, die ich möchte, sind zu jung; die ich haben könnte, sind zu alt; die zu mir passen würden, sind schon vergeben.
Partizip II
|
Synonyme
- amnestieren, begnadigen, entschuldigen, exkulpieren, freisprechen, lossprechen, Nachsicht haben, Nachsicht zeigen, vergeben, Verzeihung gewähren
Wortbildungen
- :verzeihbar, verzeihlich, Verzeihung
Beispiel
- Ich kann dir nicht verzeihen.
- Es sei dir verziehen!
- Verzeihen Sie!
- Nach einer Stunde hatte sie ihm schon verziehen.
- „Die Tatsache, dass sie ihrem Sohn niemals verziehen hat, wiegt viel schwerer als das, was sie in ihrer Wut an Verwünschungen ausgestoßen hat.“
- „Der österreichische Psychologe Alfred Adler setzte sich scharf von Freud als Übervater der Psychoanalyse ab. Dies hat ihm Sigmund Freud nie verziehen.“
|